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27.01.2010

Kein Alster-EIS-Vergnügen

Die Genehmigung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) für ein „AlsterEISvergnügen“ mit zahlreichen Getränke- und Imbissständen ist aus Sicherheitsgründen an folgende Voraussetzungen gekoppelt:

  • Das Eis muss stark genug sein, um mehrere hunderttausend Besucher zu halten. Die Außenalster muss hierfür von einer 20 cm starken Schicht Kern- oder Klareis bedeckt sein. Kern- oder Klareis ist Eis ohne Einschlüsse, mit wenig oder kaum Schichtung. Nur solches Eis bietet die nötige Stabilität für Großveranstaltungen.
  • Der offizielle Wetterbericht des Deutschen Wetterdienstes muss mindestens für das Alstereisvergnügen-Wochenende selbst leichten Frost tagsüber und starken Frost nachts voraussagen. Nur dann behält das Eis mindestens seine bisherige Stärke. Da schon die erste dieser Voraussetzungen nicht erfüllt ist, kann die BSU für das kommende Wochenende (30/31.Januar) leider keine Genehmigung für ein „Alstereisvergnügen“ erteilen. Die Gründe hierfür im Einzelnen:

Das Eis der Außenalster ist derzeit für eine Vergabe von Standplätzen für ein „Alstereisvergnügen“ am kommenden Wochenende nicht stabil genug. Das Kerneis, das die Tragfähigkeit des Eises bestimmt, ist nicht ausreichend dick. Die Erfahrungen aus den letzten Alstereisvergnügen von 1996 + 1997 haben gezeigt, wie sensibel das Eis reagiert, wenn die Beanspruchung zu groß wird. Einsetzendes Tauwetter und Rissbildung führten damals dazu, dass die Standflächen von Sonnabend auf Sonntag geräumt werden mussten.

  • 20cm Kerneis wurde bisher nicht auf der Außenalster gemessen. Die bisherigen Messungen haben Kerneis-Stärken zwischen 12 - 18cm ergeben.
  • Aufgrund der im offiziellen Wetterbericht für die nächsten Tage vorhergesagten Temperaturen kann kein weiteres Eiswachstum erwartet werden Umweltsenatorin Anja Hajduk: „Genauso wie sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger sowie Gäste unserer Stadt wünsche ich mir sehr ein Alstereisvergnügen! Oberste Priorität muss aber die Sicherheit haben, um so eine Großveranstaltung auf der Alster zuzulassen. Das hat nichts mit Paragrafen-Reiterei zu tun, sondern einzig und allein mit der Sicherheit auf dem Eis. Wir hoffen jetzt auf das übernächste Wochenende am 5. - 7. Februar mit passendem Frostwetter.“

Die Tragfähigkeit des Eises auf weiten Teilen der Außenalster ist für das Betreten und Schlittschuhlaufen geeignet, jedoch gibt es noch einige Stellen, wo Einbruchgefahr besteht. Diese Stellen sind gekennzeichnet, dennoch sollte jeder, der sich auf das Eis begibt, vorsichtig sein und besonders von offenen Gewässerbereichen, Brücken, Einleitungen und überhängenden Bäumen weiträumig Abstand halten. Massenansammlungen auf dem Eis sollten vermieden werden. Es wird darauf hingewiesen, dass das Betreten von Eisflächen auf eigenes Risiko geschieht und eine Rissbildung im Eis immer möglich ist. Eltern sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt auf das Eis lassen. Wie die Außenalster sind im Norden auch das Steinhuder Meer und der Maschsee für das Wochenende nicht für Großveranstaltungen freigegeben worden. Bei allen Diskussionen über das Alstereis muss beachtet werden, dass die Alster kein ruhender See, sondern ein aufgestauter Fluss mit Strömung und Wasserregulierung ist. Beides hat neben der Witterung Einfluss auf die Eisbildung.

Für Nachfragen steht die Pressestelle und ein Vertreter des Amtes für Gewässerschutz  am Fähranleger Alte Rabenstraße zur Verfügung.


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