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07.09.2010

Hamburger Staatsarchiv feierte 300. Geburtstag

Zum 300-jährigen Jubiläum präsentierte das Staatsarchiv Hamburg zwischen dem 11.09. - 08.10.10 eine Auswahl seiner Archivalien zu Schlaglichtern der Hamburger Stadtgeschichte. In der Ausstellung mit dem Titel „Akta generalia betreffend … Stadtgeschichte Original“ sind prunkvoll gestaltete Urkunden genauso zu sehen wie unscheinbare Dokumente, deren Wert sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Die ausgewählten Archivalien stammen aus dem Zeitraum von 1142 bis in die Gegenwart.

Am Samstag konnten Magazin und Restaurierungswerkstatt in öffentlichen Führungen besichtigt werden. Um 15.00h las Robert Brack aus seinem Roman „Und das Meer gab seine Toten wieder“. Das Besondere: neben den Passagen seines Buches wird Brack aus den von ihm genutzten Archivalien des Staatsarchivs lesen. So erschloß sich Stück für Stück die Entstehung dieser historischen Kriminalgeschichte der frühen 1930er Jahre.

Außerdem erinnerten im September vier Vorträge im Staatsarchiv an einschlägige Ereignisse aus der Geschichte des Hauses und der Stadt Hamburg:

  • Prof. Antjekathrin Graßmann skizzierte die Rückkehr der hanseatischen Archivalien aus dem Osten vor zwanzig Jahren (14.09.),
  • Dr. Udo Schäfer erinnerte an die hamburgische Verfassung von 1860 (21.09.)
  • Prof. Gerhard Ahrens thematisierte die Hintergründe der Verehrung des Kaiserreichs auf der einen und dem ausgeprägten Bürgerstolz am Ende des 19. Jahrhunderts auf der anderen Seite (28.09.).
  • Jürgen Sielemann schilderte schließlich die Verstrickung des Staatsarchivs mit dem nationalsozialistischen System und die Haltung der damals tätigen Archivare zur personenkundlichen Forschung, die von Opportunismus bis zur Überzeugung reichte (5.10.10).

Erstmals erwähnt wurde das Archiv im Jahre 1293. Seit seiner Gründung ist es Aufbewahrungsort der wichtigen Dokumente der Stadt. Seit dem 11.09.1710 (in Worten: Siebzehnhundertzehn) werden die Dokumente systematisch ausgewählt, bewahrt und erschlossen. Weil Hamburg früher als viele andere Städte und Staaten mit Nicolaus Stampeel einen wissenschaftlichen Archivar für diese Aufgaben berief. Seit etwa 150 Jahren sind die Dokumente auch öffentlich zugänglich. Alle Veranstaltungen sind öffentlich.

Der Eintritt ist frei. Das ausführliche Programm finden Sie auf www.staatsarchiv.hamburg.de

Quelle: Behörde für Kultur, Sport und Medien


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