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10.02.2017

Elbphilharmonie Revisited

Einen freien, künstlerischen Blick auf die frisch eröffnete Elbphilharmonie haben zwölf namhafte Künstlerinnen und Künstler auf Einladung der Deichtorhallen für die Ausstellung „Elbphilharmonie Revisited“ geworfen. Vom 10.02. - 01.0517 werden die zumeist eigens für diese Ausstellung entwickelten Arbeiten der Öffentlichkeit in der Halle für aktuelle Kunst der Deichtorhallen präsentiert.

Die Werke nehmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Architektur, das Gebäude als neues Wahrzeichen Hamburgs, die Musik und nicht zuletzt die Architektur Herzog & de Meurons Bezug. Das Spektrum der Werke reicht von Fotografie über raumgreifende Installationen und Skulpturen bis hin zu filmischen Arbeiten. Die Präsentation der Kunstwerke wird ergänzt durch eine Auswahl von Architekturmodellen und Materialproben der Elbphilharmonie aus dem Archiv von Herzog & de Meuron.

  • Kultursenator Dr. Carsten Brosda: „Die Elbphilharmonie ist eine architektonische Ikone, die weit über alle künstlerischen Grenzen hinaus wirkt. In der Ausstellung ‚Elbphilharmonie Revisited‘ wird ihre kulturelle Strahlkraft auf faszinierende Art deutlich. Das einzigartige Konzerthaus bietet nicht nur der Musik eine neue Heimat, sondern ist auch Ausdruck des zivilen Selbstbewusstseins freier und offener Gesellschaften. Sie inspiriert jene stets notwendige gesellschaftliche Reflektion, zu der auch die aktuelle Ausstellung in den Deichtorhallen einen wichtigen Beitrag leistet.“

 

  • „Von sehr minimalistischen Gesten bis hin zur überbordenden Großskulptur, von illustrer Klang-Installation bis hin zum Netzbauwerk einer Nephila-Spinne haben sich die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler auf andere Weise mit Architektur als Architekten beschäftigt“ so Prof. Dr. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen und Kurator der Ausstellung. „Sie brechen die praktische, funktionale und effektive Seite der Architektur auf, schaffen Werke von eigener Energie und Größe, weit entfernt von pedantischen Wiedergaben der einzigartigen Vorlage.“

 

  • „Ich finde es überaus spannend zu sehen, auf wie vielgestaltige Art und Weise die Elbphilharmonie Inspirationsquelle und Reibungspunkt für bildende Künstler sein kann“, sagt Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Elbphilharmonie und Laeiszhalle. „Die speziell für diese Ausstellung entstandenen Arbeiten reflektieren nicht nur die spektakuläre Architektur des Hauses, sondern auch die Baugeschichte und die Musik an sich. Diese Schau internationaler Künstler macht einmal mehr deutlich, was für einen bedeutenden Zuwachs an kultureller Identität Hamburg mit der Elbphilharmonie gewonnen hat.“

Die in Kooperation mit der HamburgMusik gGmbH entstandene und durch die Kulturbehörde geförderte Ausstellung soll im Spannungsfeld des Diskurses von Architektur und bildender Kunst in vielfältiger Weise zum Nachdenken anregen und dafür sensibilisieren, die Elbphilharmonie ganz neu in ihrer architektonischen, musikalischen und gesellschaftlich-politischen Dimension wahrzunehmen.


Künstler und Werke:
Peter Buggenhout animierte die Elbphilharmonie zum Bau eines Turms zu Babel aus recycelten gegen die Schwerkraft gestapelten Architekturelementen mit Kluften, Rissen und Spalten. In den Bildern Candida Höfers erscheint die Elbphilharmonie als pure Architektur, als gäbe es keine Bauherrenanforderungen an sie. Ihren monumentalen Architekturfotografien werden Bilder aus dem Archiv der Architekten Herzog & de Meuron in Basel sowie zwei Filme des urbanen Hamburgs gegenübergestellt. Tomás Saracenos Spinnennetz einer Nephila-Spinne in den Deichtorhallen ist ein eigenes von Klängen und Vibrationen beeinflusstes Bauwerk. Die Hamburger Künstlergruppe Baltic Raw Org beleuchtet in ihrer Installation „Kanalphilharmonie“ ebenso wie der ebenfalls in Hamburg ansässige Uli M. Fischer in seinem Film „Sang und Klang“ die höchst kontroverse Entstehungsgeschichte der Elbphilharmonie. Die raumgreifenden skulpturalen Konstruktionen von Monica Bonvicini oder der Film „Finite and Infinite Games“ von Sarah Morris antworten auf die optisch gewaltige Inszenierung des Konzerthauses und der sich darum entwickelnden Wahrnehmung einer solchen Kulturmarke. Alle Künstler – darunter auch Jean-Marc Bustamante, Janet Cardiff und George Bures Miller, Tacita Dean, Liam Gillick und Thomas Ruff – sind mit Werken vertreten, die sich in freier, grundsätzlich künstlerischer Fragestellung auf das Gebäude beziehen.

Publikation:
Zur Ausstellung erscheint im März 2017 eine Publikation im Snoeck Verlag mit Werk- und Installationsaufnahmen sowie Texten von Dirk Luckow, Kolja Reichert und Angela Rosenberg.


Quellen: Pressestelle der Kulturbehörde + Pressestelle Deichtorhallen
 


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