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02.02.2016

Beamtenhaus wird trocken gelegt

Die letzte Kaischuppen-Anlage aus der Kaiserzeit befindet sich am 1893 angelegten Hansahafen (und ehemaligem Indiahafen) und ist durchnummeriert - wie im Hamburger Hafen üblich - und mit Schuppen 52 + 53 bezeichnet. Die an der Australiastraße belegenen langgezogenen und denkmalgeschützten Lagereinheiten für Stückgut sind schlichter Bauart - ganz im Gegensatz zur Speicherstadt. Lediglich das Beamtenwohnhaus sticht hervor, ein 1911 für Vorsteher und Beamte zum Schutz der wertvollen Waren erstelltes Gebäude.

Obwohl seit den 1970er-Jahren eine Spundwand als Hochwasserschutz das Ensemble umschlingt, laufen Teile des Geländes aufgrund der heute weitaus höheren Hochwasser voll – so auch die Fläche um das Wohnhaus. Denn das Gelände liegt auf 4,50 Meter über NN, für einen sicheren Schutz ist eine Höhe von 7,50 Meter über NN erforderlich. Deshalb hatte die Hamburger Bürgerschaft am 21.01.16 die Freigabe von Fördermitteln aus dem „Förderprogramm Privater Hochwasserschutz“ in Höhe von 1,385 Mio. Euro bewilligt, sodass  alle Gebäude der 50er Schuppen gesichert werden können.

 

Geplant ist ein Betonwall von 1,50m Höhe, der durch einsetzbare Pfosten und Leichtmetallbalken um weitere 1,50m erhöht werden kann, erforderlich nur bei extremen Hochwassern. Zusätzlich wird damit auch eine Idee umsetzbar, den Ort einer erweiterten kulturellen Nutzung zuzuführen. Die ansteigende Wallanlage soll so beschaffen sein, dass sie als kleines Amphitheater genutzt werden kann. Die Bühne erhält eine Ausrichtung, auf das die gegenüberliegende Elbphilharmonie und die HafenCity quasi den Background bilden. Dieser Blickkontakt wäre beim Bau einer durchgehenden insgesamt 7,50m hohen Flutschutzanlage nicht möglich gewesen.


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