2014 Clara Benthien

Am 04.05.14 um 14.00h eröffnet der Verein Garten der Frauen die Ausstellung Clara Benthien (1887 - 1962): Muse und Mutter zwischen Moritat und Widerstand: 1925-1944 Die Ausstellung wurde von der Enkelin Dr. Nele Lipp für die Räume im historischen Wasserturm konzipiert. Das Grab befindet sich gegenüber vom Wasserturm.

• Von 1925 bis zur Ausbombung 1944 besaß Clara Benthien in der Hamburger Innenstadt den weltbekannten Künstlerkeller "Tante Clara", auch bekannt als "Benthiens Weinprobierstube". Sieben Stufen musste man hinabsteigen, um in die Gaststube unter Brandsende 13 zu gelangen: ein Raum mit Bänken und Schemeln und Weinfässern als Tische. Clara Benthien war die "Seele" des Ganzen. Für ihre Gäste sang sie mit rauchig-herber Stimme Moritaten bzw. konnte man den Klängen einer Harmonika oder einer Laute lauschen. Auch die Speisekarte soll es in sich gehabt haben bei Angeboten wie Bratkartoffeln und Katzengeschrei (Kassler und Zwiebeln) und rote Sylter Welle (heißer Rotwein mit Rum und Zucker).
• Bekannte und noch nicht bekannte Menschen waren ihre Gäste: Journalisten, Schriftsteller, Schauspielerinnen und Schauspieler, Malerinnen und Maler. Von vielen nahm sie auch deren Kunstwerke in Zahlung und schmückte u. a. damit die Wände des Lokals.
• Während der Zeit des Nationalsozialismus fanden hier auch die in Opposition zum NS-Staat Stehenden einen Ort, in dem sie Gleichgesinnte treffen konnten. Im Hinterzimmer erfuhren Verfolgte Hilfen.

Zur Eröffnung spricht die Künstlerin und Publizistin Dr. Nele Lipp über ihre Großmutter Clara Benthin. Der ehemalige Pastor und heutige Religionslehrer und Komponist Dieter Kindler singt Moritaten, begleitet wird er von dem Akkordeonisten Hartmut Mennerich.

Zur Ausstellung im Wasserturm gibt es eine reich bebilderte Broschüre, in der über das Leben und Wirken Clara Benthins berichtet wird.

Quelle: u.a. Garten der Frauen e.V.

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