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22.10.2021

1921-2021 Wolgang Borchert

Wolfgang Borchert ist eine Ikone. Seine Texte sind vielgedruckt und vielgespielt. Er ist prägend für das, was als Trümmerliteratur bekannt ist, ist Namensgeber für Schulen und Straßen, Vorbild für Gemälde, Texte, Vertonungen, Opern und Denkmäler. Er wird zitiert und aktualisiert bis in die Gegenwart. Man kennt ihn, hat ihn gelesen, hat eine Meinung zu ihm.

Allerdings: Leicht zu fassen ist Borchert nicht. Leben, Werk und Rezeption sind geprägt von Gegensätzen, von Widersprüchen, von Zügen, die unvereinbar zu sein scheinen. Borchert selbst wusste um diese Polaritäten. In seinem 1947 entstandenen Text Das ist unser Manifest heißt es: „Wer schreibt für uns eine neue Harmonielehre? Wir brauchen keine wohltemperierten Klaviere mehr. Wir selbst sind zuviel Dissonanz.“

Zum 100. Geburtstag Wolfgang Borcherts stellt die Staats- und Universitätsbibliothek mit Unterstützung der Hermann Reemtsma Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius den Autor in einer neuen Dauerausstellung aus Borcherts Nachlass vor, die diese Dissonanzen anklingen lässt. Mit der Eröffnung der Borchert-Box im Informationszentrum des Hauptgebäudes wurde am 11.05.21 die virtuelle Ausstellung eröffnet.

 

Bis zum Abschluss des Jubiläumsjahres hatte die StaBi eine schwimmende Dependance zur Dauerausstellung „Dissonanzen. Wolfgang Borchert (1921-1947)“ auf der HADAG-Fähre „Wolfgang Borchert“ eröffnet. Die Fähre ist mit der Ausstellung im regulären Fahrgastbetrieb auf der Elbe unterwegs ist.

„Themen und Motive wie der Hafen, Schiffe, die Elbe oder das Wasser im Allgemeinen spielen
im Leben und Werk Borcherts eine herausragende Rolle“
, erklärt der Projektverantwortliche Dr.
Konstantin Ulmer. „Als Nachlassverwalter konnten wir es natürlich nicht auf uns sitzen lassen,
dass sich an Bord kein Hinweis befand, wer der Namensgeber des Schiffes eigentlich war.“ Nun
finden sich neben Tafeln mit biografischen Daten und Infotexten auch thematisch passende
Kinderfotos und Zitate des Autors auf der Fähre. Zudem wurde eine Reihe von Postkarten
gestaltet, die für die Fahrgäste ausliegen.

 

 

Quelle: STABI - https://borchert.sub.uni-hamburg.de/dissonanzen-wolfgang-borchert-1921-1947/


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