Deutschlands einziges kulturgeschichtliches Museum zu Zauber und Kunst ist das Bellachini Museum. Zauberkunst beschreibt eine Form der darstellenden Kunst, die es versteht, durch künstlerische Kommunikation (verbal und non-verbal) und unter Verwendung verschiedener Techniken und Methoden Illusionen in den Köpfen der Betrachter und Gefühle in den Zuschauern auszulösen. Dabei ist die Vorführung an keine spezielle Räumlichkeit oder Situation gebunden. Je bereitwilliger der Betrachter ist, sich verzaubern zu lassen, desto größer kann die Illusion in seiner Vorstellung entstehen.
Mit der Veröffentlichung erster Bücher im 17. Jahrhundert, die Zauberkunststücke zum Nachvollziehen beschreiben, hat sich die Zauberkunst als darstellende Kunst entwickelt. Traten die ersten Zauberkünstler (Taschenspieler) noch auf Straßen und Märkten auf, eroberten sie im Laufe der Zeit geschlossene Räumlichkeiten (Gaststätten, private Salons) und schließlich auch Theaterbühnen. Zu den ersten Protagonisten, die die Zauberkunst auf die Theaterbühnen brachten und oder sie als Kunstform präsentierten, gehörten:
- Bénita Anguinet, Johann Nepomuk Hofzinser, Jean Eugène Robert-Houdin und Alexander Heimbürger im 19. Jahrhundert.
- Im 20. Jahrhundert sind es vor allem Adelaide Herrmann, Vonetta, Alexander Adrion, Fredo Marvelli, Klanag und Punx.
- Im 21. Jahrhundert haben sich David Copperfield, Ehrlich Brothers, Penn & Teller, Wittus Witt, Romany Romany, Alexandra Duvivier und Michelle Spillner einen Namen gemacht.
Die Hansestadt Hamburg nimmt in der Welt der Zauberkunst einen besonderen Platz ein. Hier wurde 1898 der erste Zauberverein gegründet. 1894 erschin in Hamburg die erste deutschsprachige Zauberzeitschrift, „Die Zauberwelt“ von Carl Willmann 10 Jahre lang. 1910 eröffneten János und Rosa Bartl 1910 das später weltberühmt gewordene Zaubergeschäft „Zauber Batl“ in der ABC-Straße. Rosa Bartl wurde 2019 im Garten der Frauen aufgenommen. Im Hansa Theater traten weltberühmte Zauberkünstler auf, darunter Harry Houdini und Siegfried und Roy.
Das Museum Bellachini ist das Gedächtnis der flüchtigen Zauberkunst. Das zauberische Gedächtnis zu sammeln, zu bewahren und auszustellen und damit Zaubergeschichte(n) als Kulturgeschichte(n) sichtbar zu machen und zur Diskussion zu stellen, dieser Aufgabe stellt sich Deutschlands einziges Museum für Zauber und Kunst. In wechselnden Sonderausstellungen und durch die umfangreiche Sammlung des renommierten Zauberkünstlers Wittus Witt lädt das Museum zur Auseinandersetzung mit und Beforschung von Zauberhistorie in seiner regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung ein.
Zur ständigen Ausstellung gehören Plakate ab 1850, Grafiken, Radierungen und Stiche ab dem frühen 19. Jahrhundert, Zauberbücher ab 1754 und Zauberkästen ab 1830.
Besondere Exponate sind eine Nachempfindung des Zauberkastens, den Johann Wolfgang von Goethe 1830 seinen Enkeln schenkte, eine Reproduktion des bislang ältesten Ölbildes, das einen Taschenspieler darstellt von 1460 sowie seltene Zauberrequisiten von bekannten Zauberkünstlern.
Zu jeder Ausstellung zeigt der Museumsdirektor Wittus Witt kulturgeschichtliche Filme, die die Exponate und Themen besonders herausstellen. Zahlreiche QR-Codes führen zusätzlich zu Kurzfilmen, die die ausgestellten Zauberkunststücke in Aktion präsentieren. Einige Kunststücke sind für die eigene Erfahrung mit der Zauberkunst zum Ausprobieren.
Eine Museums-Rallye lädt die Besucher ein, zum Schluss ein Zauberkunststück zu gewinnen. Jeden Donnerstag- und Freitagabend gibt es ab 20:00h Zaubervorstellungen im integrierten Zaubersalon mit den Künstlern Dr. Alexander Romanoff und Wittus Witt.