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Hans Erich Nossack - Nachts auf der Lombardsbrücke

- Buchtipps vom Kulturkarte.de-Team -

Die Autorin  Susanne Bienwald studierte Philosophie, Germanistik, Romanistik und Soziologie in Konstanz, Berlin und Hamburg. Nach diversen Auslandsaufenthalten arbeitet sie seit 2000 als freie Autorin in Hamburg. Ihr preisgekrönter und vielfach gesendeter Film über Hans Erich Nossack "Innenleben eines Außenseiters" wurde 2001 zum ersten Mal in der ARD ausgestrahlt. Ihr Werk „Nachts auf der Lombardsbrücke begibt sich auf die Suche nach den Spuren eines großen Hamburger Schriftstellers ebenso wie es sich als Stadtführer eignet.

 

Der Schriftsteller Hans Erich Nossack (1901-1977) und Hamburg - eine Hassliebe zwischen Alsteridyll, Kloster St. Johannis und Reeperbahn-Hinterzimmer. Die Stadt zog ihn an und stieß ihn ab, er floh sie und suchte sie doch immer wieder auf. Folgen wir einem literarischen Spaziergang durch Nossacks Hamburg. Lokalpatriotismus ist von Nossack nicht zu erwarten, dafür aber genaue, oft anekdotisch zugespitzte Beschreibungen einzelner Gegenden und Ansichten.

Der Harvestehuder Weg als Startpunkt der Eltern Nossacks in Hamburg, der Grindelhof zwischen den Kammerspielen, die Isestraße parallel zum Isemarkt oder der Kiez mit Davidstraße, Silbersackstraße oder auch der Großen Freiheit. Wie der Dichter diese Stadt erlebte und erlitt, wie sie ihn aus der herrschaftlichen Villa in Harvestehude in immer neue, kalte und arme Behausungen trieb, wie er in ihr über Jahrzehnte das Doppelleben eines ehrbaren Kaffeekaufmanns und eines asketisch - ausschweifenden Dichters führte und wie sie ihm zur überall durchscheinenden Folie seines umfangreichen Werkes wurde - das beschreibt Sabine Bienwald präzise recherchiert, plastisch erzählt und immer dicht auf den Fersen dieses großen Hamburgers, Hans Erich Nossack.

Und Hans Erich Nossack sagte zu Hamburg: "Es ist unmöglich, zugleich Hamburger und geistiger Mensch zu sein. Das sind unvereinbare Dinge." Zwangsläufig verleugnete er sich auf Fragen von Geschäftspartnern im väterlichen Kaffeehandelsbetrieb in der Speicherstadt Block H, ob er der Ende der Vierziger Jahre in Feuilletons und Wochenzeitungen erwähnte Schriftsteller sei. Denn es ist in Hamburg unmöglich, einem Mann Kredit zu geben, der Gedichte schreibt.

Ergänzend sei bemerkt, dass Hans Erich Nossack sowohl Gründungsmitglied (1950) der Freien Akademie der Künste war, wie auch Mitglied des Ordens "Pour le Mérite". Darüber hinaus erhielt er den Bundesverdienstorden und den Alexander Zinn-Preis (beide 1974).

Hans Erich Nossack verstarb am 02.11.1977 und liegt in Ohlsdorf begraben.


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