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05.10.2021

Umgestaltung Burchardplatz

Der Burchardplatz im Herzen des Kontorhausviertels soll umgestaltet werden. Entstehen soll ein lebendiger Aufenthaltsort, der dem bauhistorisch bedeutsamen Hamburger UNESCO-Welterbe, zu dem das Kontorhausviertel gehört, gerecht wird. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Bezirk Hamburg-Mitte haben dazu gemeinsam mit der BID-Initiative Burchardplatz einen freiraumplanerischen Realisierungs- und Ideenwettbewerb ausgelobt und 9 Büros haben teilgenommen.

Gefordert war gemäß der Ausschreibung zum Freiraumplanerischen Realisierungs- und Ideenwettbewerb vom 28.06.21 u.a. eine Neuordnung der Verkehrssituation auf dem Burchardplatz und in den angrenzenden Straßenzügen, sowie ein konzeptioneller Umgang mit dem Spannungsfeld der unterschiedlichen Nutzungsansprüche. Außerdem sollen Leitideen zur Aufwertung des Gebiets in seiner städtischen Funktionalität durch eine gesteigerten Aufenthaltsqualität erarbeitet werden.

Ende September 2021 konnten Interessierte eine öffentliche Vorschau besuchen und die Entwürfe vor der Preisgerichtssitzung kommentieren. Die gesammelten Wünsche und Anregungen wurden an das Preisgericht weitergegeben und fließen somit in das Verfahren ein.

 

Das Siegerkonzept beschreibt mit Stand Ende 09/21 ein Gestaltungskonzept für einen künftig weitgehend autofreien Burchardplatz, die Burchardstraße und die Mohlenhofstraße und bildet den Auftakt für die Umgestaltung der öffentlichen Räume rund um das Chilehaus. Ziel ist ein lebendiges, stimmiges Umfeld für die einzigartige Architektur der Kontorhäuser, eingebunden in eine gestärkte fußläufige Achse von der Mönckebergstraße bis hin zur Speicherstadt und weiter in die HafenCity.

Der ausgewählte Entwurf von WES LandschaftsArchitektur bringt die Monumentalität des Kontorhausviertels zur Geltung und hat das übergeordnete Ziel, die historischen Qualitäten der Stadträume aus der Entstehungszeit des Kontorhausviertels zu stärken und wieder erlebbar zu machen. In klarer Zuordnung und Abfolge befestigter Flächen wird der Ort mit durchgehender Materialität in historischer Anlehnung gestaltet. Der Burchardplatz soll bewusst als „Frei-Raum“ gestaltet werden und der Meßberg als Übergang zur HafenCity zur Geltung kommen. Der Blick nach Osten auf das Chilehaus wird erstmals frei sein.

 

Quelle: u.a. newsletter KURZER DIENSTWEG der Behörde für Kultur und Medien

 

Ergänzende Bemerkung vom Kulturkarte.de-Team:

Nicht berücksichtigt wurde der Blick Richtung Süden. Denn dort folgen der Zollkanal und die Speicherstadt. Die Konterhäuser unweit vom Messberg und Speicherstadt im Oberhafen waren ab 1909 in gerader Linie (über die heutige Willy-Brandt-Schnellstraße) durch die im Jahr 1962 abgebrochene Große Wandrahmsbrücke verbunden. Diese war aus Stein gebaut und die Brückenkonstruktion ähnlich gestaltet wie die Kornhausbrücke. An beiden Brückenköpfen befanden sich Bauwerke ebenfalls aus Stein, die durch Turmgebäude mit Uhr und Torgebäude an  mittelalterliche  Festungsbauwerke  erinnerten und dadurch dem Charme der Speicherstadt und dem Kontorensemble würdig waren.

1962 erfolgte der Bau des heute unter Denkmalschutz stehenden Wandrahmstegs aus Stahl mit dem fragwürdigen modernen Äußeren! Leider zusätzlich am falschen Platz beim Teerhof, denn die o.a gradlinige Streckenführung wurde aufgegeben.

 

 


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