Im Jahr der Olympiade 1936 kuratierte der Hamburger Maler Heinrich Stegemann die Ausstellung "Malerei und Plastik in Deutschland", auf der 249 Kunstwerke von 175 Künstlern gezeigt wurden..10 Tage nach Eröffnung wurde sie - nach einem Maulkorb-Befehl für die Presse - von Adolf Ziegler, dem Vizepräsidenten der Reichskulturkammer, geschlossen.
Der Konflikt hatte für die Künstler tiefgreifende Folgen: Der deutsche Künstlerbund wurde aufgelöst, das Gebäude des Hamburger Kunstvereins enteignet und damit dem Verein die Ausstellungsmöglichkeit genommen. Gegen Heinrich Stegemann, wurde ein „Ehrengerichtsverfahren“ eingeleitet, das mit einem Verbot der Berufsausübung hätte enden können.
Vom 07.07. - 28.08.16 geht die Stabi der Geschichte dieser Ausstellung von vor 80 Jahren nach. Sie wird kuratiert von der Hamburger Kunsthistorikerin Dr. Maike Bruhns und Dr. Burchard Bösche von der Kunststiftung Heinrich Stegemann und unter dem Titel: Malerei und Plastik 1936. Die Geschichte einer verbotenen Ausstellung am 07.07.16 um 18.00h im Ausstellungsraum der Bibliothek eröffnet. Dazu erscheint ein Katalog als Nr. 3 der Schriften der Kunststiftung Heinrich Stegemann (108 S., 18 €). Enthalten ist u.a. ein vollständiger Reprint des Katalogs von 1936.
Quelle: Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky