Entwurfswerkstatt statt Kunst. Vom 19.-24.08.19 beherbergte die nördliche Deichtorhalle 14 interdisziplinär zusammengesetzte und europaweit eingeladene Teams. Sie bestanden aus Architekt*innen, Planungbüros, Mobilitätsfachleuten und Student*innen aus diesen Fachrichtungen, um mit den Vertreter*innen der Hamburger Fachbehörde Amt für Verkehr für die Zukunft zu planen.
Ziele der Überlegungen waren der „Ring 2“ und fünf zum nördlichen Stadtrand führende Radialen und die horizontal verlaufende Magistrale in Harburg Richtung Buxtehude. Deren derzeitig insgesamt städtebaulich diffuses Erscheinungsbild muss überdacht werden. Endlich, könnte man sagen. Aktueller Anstoß auch hier ist die Klimadiskussion, die konsequenter Weise selbst für diese Magistralen zwingend eine Veränderung fordert.
Die Chance dazu wurde vom Internationalen Bauforum 2019 aufgegriffen und wahrgenommen; erstmals auch mit Programmbausteinen, die die Öffentlichkeit zum Mitwirken einlud. Nicht mitwirken durfte die Öffentlichkeit beim Zuschnitt bzw. bei der Auswahl der zu diskutierenden Magistralen. Der von Fritz Schumacher 1919 erstellte Hamburger Stadtentwicklungsplan "Schemata der natürlichen und wirklichen Entwicklung des Organismus Hamburg" ist bis heute die Grundlage für die Entwicklungsachsen der Freien und Hansestadt Hamburg. An ihr orientieren sich die verkehrlichen Belange ebenso wie die Grünachsen. Sie sind Vorgaben für die Wohnbebaung ebenso wie für gewerbliche und industrielle Ansiedlung.
2003 waren Planungen über den „Sprung über die Elbe“ Thema dieser internationalen Entwurfswerkstatt. Bis heute wird an der Realisierung gearbeitet.