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04.03.2011

Kunst und Kultur in der HafenCity

Die erfolgreiche Kooperation „Kunst und Kultur in der HafenCity“ von der Körber-Stiftung, der Hamburgischen Kulturstiftung im Chilehaus und der HafenCity Hamburg GmbH fördert neue Projekte in der HafenCity. Drei institutionelle Akteure der Kulturszene konnten dafür gewonnen werden: Nach einer Vorlaufphase in 2010 werden die Deichtorhallen, die Kulturfabrik Kampnagel und der Kunstverein mit rund 400.000 € in die Lage versetzt, auf dem neuen Stadtareal Projekte zu realisieren. 2011 sind drei künstlerische Projekte vorgesehen: • Auftakt ist die musikalische Inszenierung »Global Design« von Christian von Borries an Bord der MS Bleichen (08. - 10.04.11), deren Liegeplatz sich bei den 50er-Schuppen im Hansahafen befindet. Dort produziert Kampnagel im Bauch des als Museumsschiff umgebauten Frachtschiffes eine Art schwimmendes Bayreuth im Hamburger Hafen. Gezeigt wird eine Trilogie mit großem Orchester und Statements dreier Wirtschaftsexperten: Joseph Vogl (Berlin), Gian Trepp (Zürich) und Wang Hui (Peking). Es entsteht ein Wechselspiel zwischen den Aussagen der Wirtschaftsgrößen und experimenteller Musik: Die Jungen Symphoniker Hamburg treten in kritischen Dialog mit den Experten, die Musiker untermalen, unterbrechen und konterkarieren die Analysen der Weltwirtschaft. Das Projekt wird außerdem durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert. • Ab Mai lädt der Kunstverein in das Hafenbad der beiden Frankfurter Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohnic ein. Direkt an der Elbe neben dem Cruise Center gelegen werden zwei aneinander geschweißte Überseecontainer temporär zum Schwimmbad umfunktioniert, das nicht nur Kunstprojekt, sondern auch ein Angebot an die Menschen vor Ort ist. Diese soziale Skulptur thematisiert die Umwandlung des ehemals nicht zugänglichen Hafenareals in ein neu entwickeltes Stadtviertel und schafft einen Treffpunkt, der Veranstaltungen vorschlägt, aber auch für Eigeninitiativen der Nutzer offen ist. • Der international renommierte Künstler Harun Farocki erarbeitet eine Videoproduktion in der HafenCity, die dieses neue Arbeitsumfeld befragt. Farocki untersucht, ob sich bei Firmen, die sich in einem frisch entstandenen Stadtteil in neuen Gebäuden ansiedeln Profil und Arbeitsweise dadurch verändern. Das Projekt der »Neuen Auftraggeber« ist das erste der Initiative in Hamburg und findet in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung statt, die mit ihrer Förderung bürgerschaftliche Prozesse unterstützt. Die Kuratorin ist Nina Möntmann, die das Projekt in Zusammenarbeit mit den Deichtorhallen realisiert. Die "Neuen Auftraggeber" verfolgen in vielen Ländern Europas eine neue Auffassung von Kunst im öffentlichen Raum: Bürger aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft bekommen die Möglichkeit, durch eine enge Zusammenarbeit mit einem Künstler und einem Kurator, Kunstprojekte mitzuverantworten, die sich mit ihrem lokalen Kontext beschäftigen. Flankierend zu den drei Projekten werden Künstlergespräche und weitere Veranstaltungen stattfinden, die zusätzliche Möglichkeiten zu Austausch und Diskussion über Kunstproduktion und -präsentation in der entstehenden HafenCity eröffnen. Seit 2005 haben die drei Kooperationspartner gemeinschaftlich 21 Projekte gefördert, die zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der HafenCity beigetragen haben, wie zum Beispiel subvision, das internationale Kunst-Festival der Off-Szene, das 2009 19.000 Besucher in eine Containerarchitektur an die Elbe zog. Unvergessen auch die prämierte Inszenierung von David Bösch „Wie es Euch gefällt“ im Thalia-Zelt. Ursprünglich gegründet, um den neuen Stadtteil als Ort für Kultur einzuführen, verfolgt die Kooperation „Kunst und Kultur in der HafenCity“ in ihrer neuen Ausrichtung das Ziel, gemeinsam künstlerische Ideen zu unterstützen, die den neuen Stadtraum kritisch kommentieren. Statt Juroren oder Kuratoren mit der Auswahl möglicher Kultur-Projekte zu beauftragen, wollen die Kooperationspartner Hamburger Kulturinstitutionen stärken. Die Deichtorhallen, der Kunstverein und Kampnagel haben im Rahmen eines Dreijahres-Budgets Kultur-Projekte zur Realisierung vorgeschlagen. Intention ist es, mit den Kunst-Projekten Wachsendes zu begleiten, Unvollständiges zu spiegeln, Intervention statt Dekoration des Stadtraumes zu schaffen. „Für die Entwicklung der Stadtöffentlichkeit der HafenCity sind kulturelle Aktivitäten und Kunstprojekte elementar. Kunst und Kultur leisten einen wichtigen Beitrag zur hohen Begegnungskapazität und Auseinandersetzung in den neuen öffentlichen und privaten Räumen der HafenCity.“ sagt Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung, HafenCity Hamburg GmbH. Die HafenCity Hamburg GmbH verantwortet auf 157 ha das Entwicklungsmanagement der HafenCity Hamburg, eine der bedeutendsten Innenstadterweiterungen in Europa (Flächenerweiterung der City um 40%) mit einer Nutzungsmischung aus Wohnen, Dienstleistungen, Freizeit, Einzelhandel, Kultur und öffentlichen Stadträumen. Für das neue Innenstadtareal und seinen öffentlichen Charakter werden Begegnungsqualitäten durch temporäre und dauerhafte kulturelle Nutzungen auf einem hohen Qualitätsniveau gestärkt. Die Hamburgische Kulturstiftung setzt ihren Fokus auf die Förderung junger Künstler in Hamburg und wichtiger Kinder- und Jugendkulturprojekte. Sie unterstützt Projekte der Sparten Bildende Kunst, Fotografie, Film, Literatur, Musik, Tanz und Theater. Gleichzeitig sieht sich die Kulturstiftung als Mittlerin zwischen Kulturschaffenden, Hamburger Bürgern und Unternehmen. Der Hamburgischen Kulturstiftung war und ist es ein besonderes Anliegen, die HafenCity von Anfang an mit Kultur zu beleben und Räume für Kunst und Künstler zu schaffen. Die Körber-Stiftung will mit ihren Kulturaktivitäten dazu beitragen, dass Kunst entstehen und möglichst breitgefächert und ohne Hemmschwellen erlebt werden kann. Als gesellschaftlicher Impulsgeber will die Stiftung mit ihrer Beteiligung an „Kunst und Kultur in der HafenCity“ und eigenen Programmen im Körberforum die Quartiersentwicklung in der HafenCity begleiten, Künstlern ein Forum bieten, sowie neue Wege in der Kulturvermittlung beschreiten.

Quelle: Pressestelle des Senats


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