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24.03.2017

Immer Ärger

"Immer Ärger mit den Großeltern" heißt die aktuelle Ausstellung von Kyung-hwa Choi-ahoi + Emit Epstein + Nikos Valsamakis + Ingo Vetter! Ort des Geschehens ist das Künstlerhaus Sootbörn, das in der Zeit vom 24.03.-16.04.17 Malereien + Zeichnungen sowie Skulpturen + Installationen zeigt.

Die Objekte sprechen für sich: man ist angetan oder steht fragend davor. Doch wirklich fraglich ist der Titel der Ausstellung. Erklärt sich der vermeindliche Ärger mit den Großeltern durch den Standort?!

Immerhin ist Sootbörn ein Künstlerhaus im Bauhausstil, wenn auch gekürzt für die Einflugschneise. War es nicht immer eine Idee von Minderheiten - gleich ob Weimar oder Dessau - und wurden verwirklichte Objekte nicht immer abwertend betrachtet ob seiner kalten und anonymen Architektur?

Sprach Adorno von "Konservenbüchsen" und Brecht von "Kasernen" steigerte sich Bloch in seiner Kritik zu Aussagen wie "geschichtslosen  Betonkuben". Ähnlich klagen die Einschätzungen zu diesbezüglichen Möbelstücken. Die (gleichsam unerwartet glückliche) Aufwertung dieser Baukultur erfuhren die Meister der Bauhaus-Lehre Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe erst in Boston und in Chicago / USA . Denn dorthin mußten sie über Berlin (1933) fliehen und bekamen die gewünschte Aufmerksamkeit und nachfolgend weltweite Anerkennung.

Nachfolgende Generationen hadern auch heute noch über das, was ihnen die früheren Generationen - sprich Großeltern -  als moderne Architektur hinterlassen haben. Und das nicht nur in Architektenkreisen!

 

 

 

 


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