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02.12.2006

Gepflegte Spielkultur im Casino Esplanade

Seit dem 02.12.06 hat Hamburg mit dem Casino Esplanade eine Spielbank der Extraklasse - Monte Carlo lässt Grüßen. Doch bereits schon zur Jahrhundertwende (1907) war dieser „Monumentalbau im Stile eines durch die englische Retorte destillierten Amerikanismus“ heiß diskutiert worden. Inzwischen haben sich die Gemüter gelegt und ist das dem Jugendstil nachempfundene, aus Rheinischem Tuffstein erbaute ehemalige „Hotel Esplanade“ (damalige Eröffnung 1908) an dieser Stelle nicht mehr wegzudenken. Doch von den inneren „Werten“, dem Spaliersaal mit schönster Stuckdecke (dem Schloss Fontainebleau nachempfunden; ab 1948 trotz Stuck als Kino-Saal genutzt)), dem Weinkeller „Die Traube“, dem Cafe „Joséphine Beauharnais“ (durch Eheschließung mit dem General Napoleon Bonaparte wurde sie Kaiserin von Frankreich) und der Tanzbar „Tarantella“ (süditalienscher Volkstanz wie auch Spinne aus genannter Region) ist nur letztere in das neue Konzept eingebunden worden. Nunmehr befindet sich die „Tarantella-Bar“ im Obergeschoß und serviert Spritziges und weniger Giftiges oder gar Radioaktives (dem aktuellen Zeitgeist nicht folgend), mal von der Farbe der Drinks abgesehen.

Herzstück der neuen Casinos ist das erste Stockwerk, in dem auf über 1.000 m² zehn speziell in Old England hergestellte Rouletttische aufgestellt wurden. Weitere 8 Tische bieten Poker bzw. Black-Jack an. Nichts weist mehr darauf hin, dass noch 2005 hier eine Fußgängerpassage den Dammtor mit dem Brunnen in den Colonnaden verband, bzw. dass das Gebäude unter dem Namen „Phrix-Haus“ von einer Versicherung langjährig als Bürobau genutzt worden war.


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