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20.10.2020

Fräulein 2020

Fräuleinwunder, der Begriff wurde in den 1950er-Jahren in den USA geprägt und stand für junge, attraktive, moderne, selbstbewusste und begehrenswerte Frauen der deutschen Nachkriegszeit. Das amerikanischen Time Life-Magazine bezeichnete so damals das 24-jährige Berliner Mannequin Susanne Erichsen (1925-2002), die 1950 in Baden-Baden die erste Miss-Germany-Wahl der Bundesrepublik gewann. Als „Botschafterin der deutschen Mode“ beeindruckte sie die US-Amerikaner*innen in ihrem Heimatland USA und förderte damit ein positives Deutschlandbild auch über die Grenzen der Mode hinaus. Die Erinnerungsstücke aus der Wahl von 1950 befinden sich inzwischen in der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

 

Die positive Wirkung des Wortes Fräulein nutzten 2020 die Obstbaufamilien aus dem Alten Land. Denn der Markt der Äpfel ist längst global und kreative Ideen sind gegen die Konkurrenz aus Übersee gefragt. So begann bereits 2008 die Züchtung neuer Sorten, so auch die von GS 66.

Erste positive Geschmackstests in 2012 versprachen Gutes, denn der neue Apfel hat ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure. Doch noch fehlte ein passender Name für die Vermarktung als erfolgreiche Apfelsorte. Da stand der urdeutsche, doch international bekannte und anerkannte Begriff Fräulein zur Wahl ..... und wurde akzeptiert! Der Erfolg scheint sicher, denn bis 2021 sollen eine Millionen "Fräulein"-Bäume gepflanzt werden, um 3 - 4 Jahre später bis zu 15.000 Tonnen der neuen Sorte ernten zu können.

Quelle: Neue Stader Wochenblatt / Wirtschaftsteil vom 10.12.19


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