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18.02.2007

Das kulturelle Mecca steht in Hamburg

Gregor Schneiders "Cube" sollte eigentlich 2005 in Venedig stehen - daraus wurde nichts. Neuer Standort Berlin - aber 2006 passierte dort auch nichts. Denn das Objekt ist nicht nur groß, wie die Aufregung, die sich daraus ergibt. Angst vor Attentaten haben Stadtverwaltungen und Museumsdirektoren dort dazu gebracht, sich der Kunst zu verweigern.

Doch Hamburg hält die Stellung und die Ausstellung "Das schwarze Quadrat - Hommage an Malewitsch" aus und hat als Teil dieser Ausstellung vom 23.03. bis 10.06.07 einen beliebigen unspektakulären schwarzen Kubus zwischen den weißen Kubus von Unger, sprich der Galerie der Gegenwart, und den Altbau der Hamburger Kunsthalle gestellt. Kasimir Malewitsch hatte mit seinem "Schwarzes Quadrat" den Endpunkt der gegenständlichen Malerei definiert: Durch die reine Form, bar jeder Farbe, repräsentierte und revolutionierte es die Malerei zugleich. Und was machte die etwa 13x13x13 m große, geometrische schwarze Form des Gregor Schneider so interessant und vor allem „angreifbar“?

Der Kubus wird in etwa die Originalgröße der Kaaba in Mecca haben, Mittelpunkt jener heiligen Stätte, zu der jeder Muslime einmal im Leben pilgern sollte. Dieser Ort (Standort siehe unter www.welt-atlas.de) ist der wichtigste aller muslimischen Stätten, ist sie doch sowohl Geburtsort Mohammeds - Gründers des Islam - sowie Ort der Offenbarung des Korans und Pilgerstätte von Millionen von moslemischen Gläubigen. Doch Schneider schafft damit sein eigenes Mecca, das für die Kunst einerseits und am Islam Interessierte andererseits. Keine Kopie der Pilgerstätte - eher ein Mahnmal der Toleranz, das Begegnung und Diskussion.


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