Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz hat den Träger des in diesem Jahr erstmals verliehenen Siegfried-Lenz-Preises, den israelischen Schriftsteller Amos Oz als „meisterlichen Erzähler“ gewürdigt. Der Schriftsteller Oz verstehe sich immer auch als politischen Kommentator – „auch wenn Sie das manchmal zwischen allen Stühlen sitzen, oder besser: stehen lässt“, sagte Scholz.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler sagte: „Siegfried Lenz hat uns nicht nur sein wunderbares literarisches Werk hinterlassen, sondern auch einen gewichtigen Literaturpreis, mit dem künftig alle zwei Jahre ein Schriftsteller ausgezeichnet wird, dessen Wirken dem Geist von Siegfried Lenz nahe steht. Mit dem Siegfried Lenz Preis wird das vielleicht Wertvollste lebendig gehalten, was uns Lenz hinterlassen hat und seine Werke so einzigartig macht: Sein Streben nach Menschlichkeit und Versöhnung.“
Mit Amos Oz ehre die Jury einen großen Schriftsteller, „der in den furchtbaren Wirrungen der Weltgeschichte seine Stimme immer laut wahrnehmbar für Frieden und Verständigung erhebt. Amos Oz nutzt die Macht des Wortes, um uns das Schicksal der Menschen in Israel vor Augen zu führen und um Brücken zu bauen, die einen Weg zu einem friedlichen Miteinander aufzeigen“, sagte Kisseler. Scholz erinnerte daran, dass es Siegfried Lenz war, der im Jahr 1992 die Laudatio hielt, als Amos Oz, mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde. „Es hatte gute Gründe, dass Sie beide sich Freunde nannten“, sagte Scholz. „Sie fühlten sich verstanden, einer von dem anderen“. Der Siegfried-Lenz-Preis ist mit 50.000€ dotiert. Die Siegfried Lenz Stiftung will den Preis in einem Abstand von zwei Jahren regelmäßig an internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller verleihen. Der Hamburger Ehrenbürger Siegfried Lenz war am 07.10.14 im Alter von 88 Jahren in Hamburg gestorben.
Quelle: Pressestelle des Senats