Die Veddeler Fischgaststätte auf der Elbinsel Wilhelmsburg besteht seit 1932 und ist damit eines der ältesten Restaurants seiner Art. Damals noch unmittelbar am Zollzaun zum Freihafen (4.Foto) gegenüber der Zollstation Veddel (6.+ 7.Foto). Ob man sie deshalb als historischen Ort bezeichnen kann, könnte bezweifelt werden. Wenn es nicht dafür eine Urkunde gibt - ausgestellt vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), die diese Gaststätte als historisches Wirtshaus in Deutschland preiste.
Doch ganz sicher ist der Bratofen historisch. So schafft dieser Sonderling aus den 1920er Jahren eine Hitze von mehr als 200° und schlägt alle Fritteusen beim Braten des Teigs rund um die leckeren Backfischstücke in kleinen oder großen Portionen zu günstigen Preisen (2.Foto). Als Getränk bietet sich Fassbrause an. Doch auch Bratheringe oder Scholle mit hausgemachtem Kartoffelsalat und frischem Gurkensalat sind ein Genuß.
Für diesen Bratofen gibt es eine Sondergenehmigung, die die Nutzung dieses Herdes nur an diesem Standort gestattet. Sollte ein Umzug notwendig werden, würde die Betriebserlaubnis ablaufen und eine neue nicht genehmigungsfähig sein. Allerdings forderte 2021 die HafenCity GmbH diesen Umzug. Denn neben ihrem ursprünglichen Neugestaltungsgebiet der heutigen HafenCity bekam sie weitere Flächen zur Überplanung und Neubebauung hinzu: Grasbrook, Billebogen sowie Science City Hamburg Bahrenfeld und eben auch diese Eingangssituation zum Stadtteil Veddel. Doch die Bürger*innen und Gäste von Hamburg ließen das nicht zu und setzten sich über eine umfangreiche Unterschriftenlisten für den Erhalt dieses Gaststättenbetriebes ein.