Alljährlich zur Osterzeit werden am Abend vor Ostersonntag die Osterfeuer angezündet. Schwerpunktstandorte sind dabei in den Walddörfern Bergstedt (5.Foto), Duvenstedt, Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt sowie weitere 4 große Feuer im Bereich Rissen - Blankenese - Nienstedten.
Dort am Elbstrand (1.+ 2.Foto) hat sich im Laufe der Jahrzehnte ein echter Wettstreit nach dem größten Feuer entwickelt. Schon frühzeitig beginnen die „ehrenamtlich tätigen“ Erbauer der Standorte mit den Namen Viereck, Knüll, Osten, Mühlenberg nach geeigneten Holzartikeln umzusehen und sie an einem geheimen Ort zu lagern. Neben diesem Wettstreit um das größte Feuer werden auch in der Vorphase die jeweiligen Lager der anderen ausgespäht und wenn möglich dezimiert zum Wohle des eigenen Feuers.
Als geeignetes Material werden Tannenbäume sowie Holzpaletten und -latten gerne genommen. Nicht erlaubt sind imprägniertes Holz und erst recht nicht Zusatzmittel wie Autoreifen oder gar Benzin. Der Abstand zu Baulichkeiten muss mindestens 100m betragen. Es ist Ehrensache auch darauf zu achten, das Kleingetier nicht geschädigt wird. Vor dem Anzünden nicht vor 18.00h werden entsprechende Maßnahmen vorgenommen.
Die Osterfeuer können dort am Elbstrand schon mal die Höhe von 5m erreichen. In Kirchwerder in den Vier- und Marschlanden soll traditionell das Osterfeuer von Junggesellen aufgebaut werden. Das soll zur Folge haben, dass manche Hochzeit verschoben wird, um mitwirken zu können!
Doch es gibt auch kleinere im Umfeld von Kirchen. So in der Adventskirche in Schnelsen (3.Foto) und in St.Markus in Eppendorf (4.Foto). Dort wurde 2025 das Osterfeuer um 05:30h entfacht. Damit verbunden ist die Beschwörung der Sonne, mit dem Frühlingsfeuer auf die Erde "herabzusteigen". Denn das Osterfeuer ist ein heidnisches Ritual. Im christlichen Sinne werden an dem Feuer die festlich verzierten Osterkerzen entzündet, die dann in die noch dunklen Kirchen getragen werden, um so Jesus Auferstehung zu symbolisieren. Der Ruf "Lumen Christi" (Licht Christi) ist Teil der Liturgie der Osternacht. In ihr vereinigen sich mehrere alte Lichttraditionen: die griechische, jüdische, römische und christliche.
Die Osterkerze brennt dann zwischen Ostern und Pfingsten bei Taufgottesdiensten, um an ihr die Taufkerze zu entzünden. Auch bei Begräbnismessen spendet sie das Licht, das die Überwindung des Todes symbolisieren soll.